13.04.2016

"Digitale Nomaden 2" feiert Premiere in Hamburg

von Thorsten Kolsch

"Digitale Nomaden 2" feiert Premiere in Hamburg

Es war ähnlich aufregend wie am 2. Oktober 2014. An jenem Datum, als wir mit unserem ersten Film über digitale Nomaden in Berlin vorstellig waren. Anderthalb Jahre später, am 1. April 2016, war es Zeit für einen zweiten Film zum Thema. Ein Film, der den ortsunabhängigen Freigeistern einmal stärker auf den Zahn fühlen sollte. Mehr als 100 Interessierte waren bei der Premiere im betahaus Hamburg dabei.

Das Motto des Filmabends lautete „Bring your own Popcorn“. Die Veranstaltung war Teil einer Filmreihe im Betahaus im Hamburger Schanzenviertel und empfing neben Besuchern des betahauses, auch viele, die ein Coworking-Space noch nie von innen gesehen haben. Auf die Frage, wie viele sich denn schon als digitale Nomaden bezeichnen würden, meldeten sich vielleicht vier bis fünf Zuschauer. Spannender wurde es, als danach gefragt wurde, wie viele sich denn den Lebensstil als digitalen Nomaden vorstellen können? Fast die Hälfte der Arme ging nach oben. Es scheint, als hätten wir mit unserem zweiten Film „Digitale Nomaden 2 - Deutschland meldet sich ab“ erneut einen Nerv getroffen.

Digitale Nomaden: Eine Geschichte voller Missverständnisse und Vorurteile?

Nach der Filmpremiere ging es auf der Bühne weiter. Gemeinsam mit dem Hamburger Unternehmer und digitalen Nomaden Christian Häfner (FastBill, LetsSeeWhatWorks.com) diskutierten wir mit dem Publikum über die Nachhaltigkeit dieses Lebensstils und über die zahlreichen Vorurteile, denen man als digitaler Nomade ausgesetzt ist. Tatsächlich konnten wir aus eigener Erfahrung darüber reden, wie schwierig es insbesondere für angehende digitale Nomaden ist, sich aus einem Angestelltenleben heraus, für ein ortsunabhängiges Leben zu entscheiden. Der FastBill-Gründer Christian, und damit Geschäftsführer eines Start-ups, gehört leider zur Minderheit derjenigen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern freistellen, von wo sie aus arbeiten. Der Trend geht in eine eindeutige Richtung, nur dauert das noch, bis auch die großen Unternehmen mitziehen. Ein häufig diskutiertes Thema war die Frage nach der Nachhaltigkeit und dem sogenannten CO2-Footprint. Wie sehr schaden digitale Nomaden tatsächlich der Umwelt? Zwar haben wir uns bewusst für unseren Charity-Partner atmosfair entschieden, der CO2-Kompensationsmaßnahmen durchführt, zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass die Business-Fliegerei nicht von den digitalen Nomaden erfunden wurde. Im Gegenteil. Digital arbeitende Menschen sind eher darauf bedacht, Flüge zu vermeiden, und beispielsweise Tools wie Skype oder Google Hangout zu nutzen, bevor man sich in einen Flieger begibt, um irgendwo auf der Welt ein Meeting abzuhalten. In der traditionellen Arbeitswelt sieht das häufig noch anders aus. Und diese tra ditionelle Arbeitswelt ist weitaus größer als die der digitalen Nomaden (und wird es vermutlich auch immer bleiben).

Und was ist nun mit den Kindern?

Ein Thema, das uns schon im Rahmen der Dreharbeiten zum ersten Film begleitet hat, ist das der Kinder. Wie kann man vernünftig ein Kind erziehen, wenn man dauernd in der Welt unterwegs ist? Zugegeben sind wir in unserem zweiten Film hierauf nicht näher eingegangen. Wir glauben, dass diese Diskussion an anderer Stelle geführt werden sollte, insbesondere wenn wir uns die Zielvorstellungen und Wünsche der Protagonisten in unseren Filmen anschauen. Fest steht, dass es Wege und Möglichkeiten gibt, mit der ganzen Familie einen solchen Lebensstil zu führen. Das belegen zahlreiche Familien und Paare, die mit dieser Lebenssituation öffentlich umgehen. Gleichzeitig belegt diese Fragestellung einmal mehr, dass wir noch am Anfang einer Reise stehen, auf der wir mit unseren Filmen maximal Denkanstöße in Richtung Gesellschaft, Wirtschaft und Politik liefern können, jedoch keine abschließenden Lösungsvorschläge.

Bist du neugierig auf den zweiten Nomaden-Film geworden? Dann bestelle ihn dir hier und unterstütze gleichzeitig unsere Charity-Partner atmosfair, Viva con Agua und Aktion Deutschland hilft.

Du möchtest den ersten Teil „Digitale Nomaden - Deutschland zieht aus" auf großer Leinwand sehen? Bis zum Herbst besuchen wir im Rahmen des Filmfestivals „Futurale“ zahlreiche Programmkinos in Deutschland. Vielleicht kommen wir ja auch in deine Nähe.

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